Willy Eisenschitz wird 1889 in eine jüdische Advokatenfamilie in Wien geboren und entdeckt schon früh seine Liebe zum Zeichnen und Malen. Entgegen dem Wunsch seiner Familie nach einer wirtschaftswissenschaftlichen oder juristischen Ausbildung entscheidet er sich für ein Kunststudium. Die Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien ab 1911 empfindet er als konservativ, wohingegen ihn die modernen impressionistischen französischen Künstler stark beeindrucken. Eisenschitz setzt seine Studien in Paris an der „Académie de la Grande Chaumière“ fort, nach Abschluss seines Studiums 1914 heiratet er die Malerin Claire Bertrand. Bei Kriegsausbruch versucht Eisenschitz, nach Österreich zurückzukehren, wird aber in einem Auffanglager in Frankreich interniert. 1920 kehrt die Familie nach Paris zurück. Eisenschitz entdeckt die Provence und den Süden, was seine weitere Arbeit entscheidend prägt. Das irisierende Licht der Küste und die intensiven Farben der Region beeindrucken den Künstler sehr. Willy Eisenschitz wird Mitglied der Society Nationale des Beaux Arts und nimmt 1928 erstmals am Salon d/Automnes in Paris teil. Der Konakt zu Österreich reisst aber nie ab. 1933 stellt er in der Wiener Secession aus, in Paris pflegt er Kontakte zu anderen österreichischen Künstlern wie Josef Floch, Georg Merkel oder Walter Bondy. Es folgt die Übersiedlung nach La Valette-du-Var in der Nähe von Toulon und eine Zeit reger Ausstellungstätigkeit, auch in Paris, Brüssel, New York und Wien. 1937 erhält er eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung. Nach Kriegsausbruch ist der Künstler wegen seiner jüdischen Herkunft Repressalien ausgesetzt. 1949 nimmt Eisenschitz seine Ausstellungstätigkeit wieder auf. Nach dem Tod seiner Frau 1969 zieht er nach Paris. Im Jahr 1973 findet seine letzte große Ausstellung statt. 1974 stirbt Eisenschitz in Paris, wo er bis zuletzt künstlerisch tätig ist.